Es ist ein Glaube fromm und segenbringend,
Dem eine ferne Zeit sich zugeneigt,
[Dass] einem Stamm im dunklen Wirrsal ringend,
Oft eine Seherin den Weg gezeigt.
[Heute] leben mir von finsteren Dämonen
Den Grimm der Völker unheilvoll entfacht,
[Gehen], wie im Kampf die mächtigsten Nationen
Der Welt erproben ihrer Beere Macht.
Doch – sind die Helden nur auf einer Seite?
Ringt auf der andren nur der seile Knecht?
Glaubt jeder nicht, der kämpft in diesem Streife,
Er lasse Blut und Leben für [dass] Recht?
Soll blinden Hassen [muterfüllter?] Reigen,
Wie er ertönt, das Lieb der Zukunft sein? –
Da [unsren?] Landes Männer zögernd schweigen,
Spricht kühn des Landes „erste Frau“: „Nein, nein!“
„Das Mitleid sehrt sich nicht an Ländergrenzen,
Kein Bergzug hält es auf, sein Ozean.
Und wo im Auge Schmerzenstränen glänzen,
Hecht es zum Samariterdienste an.
Wo Säuglinge an trockner Brust verschmachten,
Wie das geschah am Rhein und Weserstrand,
Gift es, der Menschlichkeit Gebot zu achten,
Sei es in Freundes oder Feindesland.
Ein Emerson hat nicht mit weisen Lehren
Vergebens unsren Lebenspfad gelichtet.
Ein Lowell nicht umsonst den Sang, den hehren,
Von [Launfals?] frommer Pilgerfahrt gedichtet.“
Die alle sprach, die ließ mit lichtem Blicke
Die Gottheit auf den Grund der Dinge [schauen],
Sie warb fürwahr berufen vom Geschicke,
Der Menschheit Gnadenhütten zu [erbauen].
Was Männervorsucht auszusprechen scheute,
Hat [illegible word] ein Frauenmund uns kund getan.
So gilt des großen Dichters Wort auch heute:
Das ewig Weibliche zieht uns hinan.
Wilhelm Müller.
There is a faith, blessed and solemn
Come from the far distance
That through the dark struggle of a people
often shows the prophetess the way
2
Today we see the demons from
Far the anger of the peoples into hideous flame,
See how the mighty nations
Try their strength, each against the other
3
But, are all the heroes of my race?
Are in the other, coward [mans]?
Is not the faith alive in every one
That he gives blood and life for the Right?
4
Shall blind Hate in hideous measure
Shriek black with rage the songs of the future?
The voices of the men of one land speak not
But our "First Woman" cries No! No!
5
She says "Pity ends not at a countrys border
No mountain top, no ocean keep it back
And when the tears of anguish flow
Is everywhere a pitying ministrant [page 2]
6
"The suckling, perishing upon the milkless breast
Even on the Rhine-Strand or the Wesir
Calls out for success
In land if for in land of friend.
7
An Emerson has not in rain
Lighted our path with his wisdom
Not in vain has [Lowell?] Sung
Of pious [Launfall] and his pilgrimage"
So spoke she who saw at the root of things
Devine truth lighten
She was called to build for suffering humanity
A refuge a sanctuary
Why today timid men have dared not say
This woman's voice clear hath proclaimed
The great poets word again is true
The strange womanly draws us to her
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